Warum Kunststoffkleben Sinn macht

In Autos sind unzählige Kunststoffteile und vor allem verschiedenste Kunststoffsorten verbaut. Gar nicht einfach, den Überblick zu wahren. Oft werden defekte Teile getauscht, dabei wäre eine Reparatur häufig gar günstiger. Die Experten von Petec wissen mehr dazu.

«Lohnt sich der ganze Spass auch im Vergleich zu einem klassischen Austausch?», stellt Christian Baumer vom deutschen Verbindungstechnik-Spezialisten Petec zu Beginn des Workshops bei den autotechnik days eine nicht nur rhetorische Frage.

Rund drei Viertel aller Kunststoffreparaturen erfolgen rund um das Thema Stossfänger, weitere 15 Prozent an den Scheinwerferhaltern und anderen abgebrochenen Clips, die vielleicht bei der Demontage kaputt gegangen sind. Dann gibt es noch zehn Prozent sonstige Reparaturen, etwa das Abdichten eines Kühlwassertanks. «Bei Scheinwerfern ist ein Austausch nur wegen eines abgebrochenen Clips mit einem gigantischen Aufwand und Kosten verbunden», beantwortet Baumer seine Frage.

Abhängig ist die Reparaturmöglichkeit jedoch von den verwendeten Kunststoffen. Es gibt zig verschiedene davon. Acrylnitril-Butadien-Styrol und Acrylester-Styrol-Acrylnitril – kurz ABS/ASA  – sind am weitesten verbreitet und am besten zu verarbeiten. Aber immer häufiger sind die Teile heute aus Polypropylen (PP). Grob lassen sich Kunststoffe in drei Arten einteilen: Thermoplaste, Duromere und Elastomere. Und für alle hat Petec passende Reparaturmöglichkeiten auf Lager.

Vorbereitung ist enorm wichtig
«Wichtig ist die Vorbereitung der Verklebung. Nur schon mit einem Tropfen Wasser und dessen Form auf der Oberfläche kann man feststellen, wie hoch die Adhäsionskraft und somit wie gut die Möglichkeiten sind, zu kleben – je flacher der Tropfen, desto besser», so Christian Baumer, Gebietsleiter und Sales Manager Export bei Petec. Er macht im Workshop klar: Grobschmutz, die Oxidationsschicht und auch die Fettschicht müssen vor Auftragen des Klebers unbedingt weg! «Man kann natürlich die Schicht mit Schleifen aufrauen, oder ich kann die oberste Schicht auch mit einer heissen, sauerstoffarmen blauen Flamme angehen», erläutert er. «Wir bei Petec setzen mit Produkten zum Reinigen vor allem auf Nassreinigung oder Reinigung mit Schaum.»

Anbohren der Rissenden lohnt sich
Tipp des Experten: Es lohnt sich, den Riss am Beginn und am Ende anzubohren, damit er sich nicht wegen Spannungen bei der Reparatur ausweitet. Zudem solle man einen sauberen V-Schnitt vornehmen, das verbessere die Haftung nochmals. Dann solle man auf der Rückseite des Kunststoffteils ein Netz anbringen und flächig verspachteln, um Stabilität zu bekommen. «Erst danach bearbeite ich die Schadstelle von vorne. Alle Petec-Kleber lassen sich gut spachteln und damit auch glätten. Wichtig ist einfach, die Verarbeitungszeit einzuhalten!»

Relativ neu im Petec-Angebot ist der Kunststoff-Bond «High Perfomance». Dieser braucht zwar sehr lange zum Aushärten (bis zu zwölf Stunden), aber er kann in nur drei Minuten verarbeitet werden und eignet sich beispielsweise fürs Fixieren von Parksensoren. «Die fallen mit anderen Klebstoffen ja gerne wieder mal raus», ergänzt Baumer mit verschmitztem Lächeln. «Wir führen natürlich auch Zwei-Komponenten-Kleber und Schnellaushärter sowie einen Kunststoff-Repair-Kit für die wichtigsten Anwendungen. Und wenn Fragen auftauchen in der Garage, haben wir Experten mit tiefem Technikwissen besitzen. Die können während der Bürozeiten bei Problemen jederzeit Schritt für Schritt helfen. Oder man kann sich auch über nach Arbeitsschluss Infos und Hilfe über eine App holen.»