Brückenbauer zwischen realer und virtueller Oldtimer-Welt

Roarington, ein auf klassische Autos spezialisieres Unternehmen, will Oldtimer in die digitale Welt überführen. Head of Business Development Albert Brenner erläuterte auf dem Podium der autotechnik days diese Vision und erklärte, wie der digitale Zwilling eines Veteranen entsteht.

Der Gründer des Classic Car Trust (TCCT), Fritz Kaiser aus Liechtenstein, widmet sich seit über einem Jahrzehnt seiner Faszination für historische Automobile. Feststellend, dass in der Gemeinde der Sammler wertvoller Oldies das Durchschnittsalter 72 Jahre beträgt, setzt er sich dafür ein, auch die jüngere Generation an die Klassiker heranzuführen. «Über die Digitalisierung schaffen wir eine Brücke, weil junge Leute keine Beziehung zu Oldtimern haben», erklärt Brenner auf dem Podium.

Roaringtons Plan besteht darin, die schönsten und exklusivsten Fahrzeuge zu digitalisieren, um die einzigartigen Fahrerlebnisse einem breiten Publikum aller Generationen zugänglich zu machen. Mithilfe industrieller Scan-Technologie wird jedes Auto bis ins kleinste optische Detail nachgebildet.

Digitaler Treffpunkt für Oldie-Liebhaber

«Junge Leute halten sich vermehrt im Metaverse auf», sagte Brenner. Die im vergangenen Frühling lancierte virtuelle Stadt «Roarington – The Classic Car Metaland» dient als digitaler Treffpunkt für gleichgesinnte Autoliebhaberinnen und -liebhaber, Geschäftsleute und Sportfahrer. Dort können Besuchende beispielsweise ikonische Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten. «Anders als in einem Museum kann man sie anfassen, die Türe öffnen, einsteigen und sie von innen betrachten», erklärt Brenner.

Die Entstehung eines authentischen digitalen 3D-Modells eines Oldtimers, eines sogenannten digitalen Zwillings, beschrieb Brenner als «eine Mischung zwischen AI und HI», also künstlicher und menschlicher Intelligenz. Rund 20 Entwickler bei Roarington arbeiten an der Entwicklung der Software, auf der der Fahrsimulator basiert.

Ein Classic-Car-Fahrsimulator von Roarington wiegt 300 Kilo und kostet 138’000 Franken (ohne den digitalen Zwilling). «Das Ziel der Simulatoren ist es, das Oldtimer-Fahrgefühl jenen zu bieten, die nicht das Geld für einen Original-Oldtimer haben», so Brenner. An den autotechnik days 2024 können Besucher zwei solche Rennsimulatoren von Roarington ausprobieren – und sind begeistert.