Klimaservice wird für Garagisten zum Geschäft

Jeder macht heute von Zeit zu Zeit Klimaservicearbeiten, aber durch die Veränderungen im Antriebsbereich gibt es auch hier einige Neuerungen, die zu beachten sind. Die Mahle-Experten kennen sie.

«Rund 90 Prozent unserer Teile gehen direkt an die Autohersteller, daher sind wir von Mahle auch weltweit präsent», erläutert Christoph Dutschke, Koordinator Technische Trainings Aftermarket bei Mahle, zum Start des Workshops. «Und Mahle ist heute auch mehr als nur Kolben, für die wir einst bekannt wurde. Wir liefern nicht nur den Wärmetauscher, Thermostate, sondern auch immer öfters ganze Module an die Hersteller. Also nicht nur den Luftfilter, sondern das ganze Ansaugmodul.»

Bei Mahle glaubt man an die Technologieoffenheit und an den Verbrenner. «Es wird nicht alles elektrisch werden», erläutert Dutschke. «Verbrennungsmotoren wird es weiterhin geben. Daher sind wir bei Mahle – auch in der Entwicklung – technologieoffen unterwegs.» Elektromobilität habe durchaus ihre Daseinsberechtigung, etwa bei der Mobilität in der Stadt. Daher entwickle Mahle ebenfalls E-Antriebe und Lösungen für Ladeinfrastruktur mit intelligenten Ladekonzepten.

Nicht Innenraum, sondern Antriebsbatterie kühlen
Schon bei Verbrennern sei das Thermomanagement wichtig, jedoch werde diese bei den E-Autos, denn die Antriebbatterie habe bei diesen eine Lieblingstemperatur von 25 Grad. «Sie hält vielleicht auch 10 Grad Plus oder Minus aus, aber danach wird ihre Leistung und auch ihre Lebensdauer beeinträchtigt», so der Mahle-Experte. Nur: Ein herkömmlicher Kompressor zum Kühlen verursache einen gewissen Geräuschpegel, daher müssen bei den klar leiser fahrenden E-Autos andere Klimakompressor verbaut werden, sogenannte Scroll-Verdichter. Der Porsche Taycan zieht zudem satte 10 kW und nicht wie bei einem Toyota Prius rund 1 kW zur Kühlung; auch das ändere die Anforderungen an moderne Kompressoren. «Die müssen heute nicht den Innenraum, sondern primär die Antriebbatterie kühlen und bei optimaler Betriebstemperatur halten», ergänzt Dutschke. «Daher sind die heutigen Kompressoren deutlich grösser und schwerer.»

Alternative Antriebe mit unterschiedlichen Anforderungen an Kältemittel
Im E-Kompressor von Mahle stecken die Leistungselektronik und der Antrieb schon drin. «Wichtig hier: Ich muss das passende Öl nutzen, damit es keinen Kurzschluss gibt», so der Techniker. Die alternativen Antriebsvarianten gehen mit neuen Herausforderungen für Garagen einher. Bei Verbrennern hatte man bislang eine Kühlmitteltemperatur von 95 bis rund 100 Grad, bei Autos mit alternativen Antrieben gibt’s die unterschiedlichsten Kühlmitteltemperaturen. «Bei Wasserstoff, der mit –47 Grad aus den Tanks kommt, muss dieser beispielsweise zuerst erwärmt werden, sonst kriegt die Brennstoffzelle einen Schnupfen», so Dutschke. «Das heisst für Garagisten: Sie müssen sich – auch bei der Fehlersuche – mit ganz unterschiedlichen Kühlkreisläufen und Thermomanagementvarianten auseinandersetzen.»

Klimaservice findet nicht mehr nur im Sommer statt
Klimaservice kurz vor den Sommerferien oder auch mal im Winter bei einem Auffahrunfall, wenn ein Kompressor getroffen wurde, sei deshalb nicht mehr typisch. In Zukunft würde Leute mit einem Problem bei der Wärmepumpe an E-Autos und Hybriden in die Garagen kommen. «Ein Klimaservicegerät wie der Mahle ArcticPro wird dann nicht nur teilweise, sondern übers ganze Jahr hinaus gebraucht», erklärt sein Mahle-Kollege Oliver Werner. «Wir bieten zudem ein externes Gerät zum Testen der Güte des Kühlmittels an.» All die Geräte sind für die Kältemittel R134a/R1234xyf/R513a geeignet und können während der autotechnik days am Mahle-Stand genauer unter die Lupe genommen werden. So stellen sich die Deutschen für die Zukunft auf und machen auch die Garagen fit für ein spannendes Zusatzgeschäft.