Wieso ein Motair-Ölschnelltest eine clevere Sache sein kann

Kurzstrecken sind Gift für die Ölgesundheit. Motair bietet seit letzten November einen intelligenten Schnelltest mit KI-Unterstützung für verschiedene Ölvarianten an.

«Ich komme aus der Ecke Turbolader und mehr als zwei Drittel der Turbolader-Schäden sind aufs Öl zurückzuführen und daher spreche ich als Turbomann davon», erläutert Mike Krissler zum Start des Workshops an den hostettler autotechnik days. Der Verkaufsleiter Handel DACH bei Motair ergänzt auch gleich, dass es nicht etwa das Öl, sondern die darin enthaltenen Verschmutzungen unter anderem von sich abbauenden Additiven seien, die den Turbos zu schaffen machen. Immer tiefere Viskositäten bei Motorenölen würden weitere Herausforderungen mit sich bringen, was Autofahrinnen und Autofahrern aber gar nicht bewusst sei.

«Die Aufgaben vom Motorenöl sind primär Schmieren sowie Kühlen und natürlich auch das Reinigen, damit die Verunreinigungen vom Motor zum Filter gebracht werden», führt er aus. Bei einem Turbolader gebe es dabei wegen der extremen Belastungen klar weniger Spielraum für Verunreinigungen, «genau 15 My, das ist etwa ein Viertel eines Haares, liegen drin.»

Intelligenter Schnelltest für diverse Öle
Hohe Belastungen durch Kurzstreckenfahrten, aber ebenfalls schlechte Wartung durch ein falsches Öl sorgen heutzutage dafür, dass die Additive schneller abbauen. Der Ölfilter kümmere sich zwar um eine erste Grobreinigung, aber nur schon beim Kaltstart würde mit dem Bypass ja Öl am Filter vorbeigeleitet. Weitere Fakten wie Kühlwasserverlust, schlechte Verbrennung oder lange Leerlaufzeiten würden für zusätzliche Verschmutzungen des Öl sorgen und der Technik zu schaffen machen. Und mit den längeren Wartungsintervallen kämen so viele Punkte zusammen, die der Gesundheit des Öls und damit dem Fahrzeug insgesamt schaden könnten. «Aber einfach so eine Ölanalyse machen und dann Tage aufs Resultat warten, das liegt im heutigen Garagenalltag nicht drin.»

In kurzer Zeit zu einem ausführlichen Testbericht dank KI
Zwar legt der zur Bilstein Group gehörende Turbolader-Spezialist Motair schon sein seit acht Jahren jedem neuen Turbolader einen Ölschnelltest bei, damit Garagistinnen und Garagisten rausfinden können, worum es beim alten Lader zum Schaden kam, doch nun gehen die Kölner einen Schritt weiter. Sie bieten dank eines Online-Diagnosesystem einen intelligenten Schnelltest für Öle und Flüssigkeiten an. Das Verfahren ist simpel und schnell. «Test bei Motair über den QR-Code registrieren, Tropfen aufs Testblatt und empfohlene Reifezeit abwarten. Dann Streifen ins kompakte Testgerät schieben, wo dieser gescannt wird», erklärt Krissler. Eine Software, die auch mit künstlicher Intelligenz arbeitet, errechnet dann anhand des optischen Tests und der Ringen, die sich bildeten, wie es ums Öl steht. Mit dem iDiA-Test können nicht nur Motorenöle, sondern auch Getriebeöl, Servolenköl und Bremsflüssigkeit überprüft werden.

Praktisch auch für die Kommunikation mit dem Kunden
«Der zweiseitige Report von Motair hat übrigens einen weiteren Vorteil», ergänzt Mike Krissler, «er liefert nicht nur dem Garagisten wichtige Hinweise, sondern kann auch gegenüber den Endkunden genutzt werden. Ihnen kann man mit dem Schnelltest aufzeigen, was Sache ist.» Man könne so auch viel besser begreiflich machen, dass unter Umständen ein Ölwechsel angezeigt ist, selbst wenn die Warnlampe noch nicht angegangen sei. «Das kann viele Diskussionen entschärfen, denn oft glaubt der Kunde ja, man wolle ihm nur noch einen teuren Ölwechsel als Zusatzgeschäft aufschwatzen», so der Motair-Experte abschliessend.