Marcel Stocker zieht sehr positive Bilanz

Marcel Stocker zieht sehr positive Bilanz

Rund 1900 Messebesucherinnen und -besucher, positives Feedback und viel Wertschätzung von Lieferanten und Ausstellern: Marcel Stocker kann mit den hostettler autotechnik days 2024 äusserst zufrieden sein.

Trotz drei intensiven Messetagen an den autotechnik days und den ganzen Abbauarbeiten auf dem Gelände der Messe Luzern strahlt Marcel Stocker, Geschäftsleiter Automotive bei der hostettler autotechnik ag, als er eine erste Messebilanz ziehen darf: «Wir sind sehr, sehr zufrieden! Es hat eine super Stimmung geherrscht während der Messe und die Wertschätzung der Kunden war sehr hoch.» Zum Umsatz könne er noch keine genauen Infos geben, aber Diagnose sei sehr gefragt gewesen. Und die Garagistinnen und Garagisten hätten es geschätzt, dass sie im Bereich Investitionsgüter Hebebühnen, Werkstatteinrichtungen und vieles mehr genauer anschauen und sich aus erster Hand beraten lassen konnten.

Ein Vorteil sei sicherlich gewesen, dass man wieder zurück zum Ursprungskonzept mit zwei Hallen gewechselt habe. «So war die Messe wieder kompakter. Besucherinnen und Besucher, die vor zwei Jahren den Weg in die Nebenhalle nicht gefunden hatten, haben 2024 wieder alles gesehen. Das bestätigten auch Austeller, die bei den letzten autotechnik days noch in der Nebenhalle untergebracht waren», erläutert Stocker. Auf reges Interesse stiess auch das sogenannte Konzeptpartner-Frühstück, bei dem sich im oberen Bereich der Halle von Kleidungsausrüstern, Kommunikations- und Schulungs-Partnern, Onlineplattformen bis hin zu den Werkstattkonzepten von hostettler selbst präsentierten.

Es bleibt beim Zwei-Jahres-Rhythmus
Etwas durchzogen sieht die Bilanz bei den Workshops aus. «Hier gab teils ein sehr unterschiedliches Publikumsinteresse. Bei einigen Workshops standen die Leute bis auf den Gang hinaus. Für die Partikelanzahlmessung mussten wir gar noch einen zusätzlichen Workshop anbieten. Dafür waren andere Themen etwas weniger gefragt», so Marcel Stocker. Es sei im Vorfeld immer schwer abzuschätzen, was den Garagistinnen und Garagisten am meisten unter den Nägeln brenne.

Mit 1900 Besuchenden an den drei Messetagen waren die autotechnik days 2024 erneut sehr gut besucht. «Es müsste schon etwas Aussergewöhnliches passieren, dass wir 2026 nicht wieder mit den autotechnik days aufwarten. Der einst durch Corona aufgezwungene Zwei-Jahres-Rhythmus für die Messe hat sich bewährt. Wir überlegen uns sicherlich für 2025 noch etwas Ähnliches wie die snow days. Diese Gelegenheit, Kunden etwas zurückzugeben und sich mit ihnen auszutauschen, kam ebenfalls sehr gut an.»

Messe-App wurde sehr fleissig genutzt
Erstmals konnten sich die Messebesuchenden auch über eine App über Workshops und Podiumsgespräche informieren. Der praktische, digitale Messeführer bot jedoch noch viel mehr, wurde allein am Samstag fast 800 Mal runtergeladen und kam nicht nur bei den jüngeren Besucherinnen und Besucher fleissig zum Einsatz. An den verschiedenen Ständen wurden damit QR-Codes gescannt, Fragen beantwortet und so die unglaubliche Zahl von 7999 Tickets für die täglichen Sofort- und Hauptpreisverlosungen ergattert. «Die App sorgte für Besuche an allen Ständen, was die Aussteller sehr schätzten. Zudem war sie ein guter Anknüpfungspunkt, um ins Gespräch zu kommen», ergänzt Marcel Stocker.

Auf sein persönliches Highlight angesprochen muss der Geschäftsleiter Automotive nicht lange nachdenken: «Die Begegnungen und persönlichen Gespräche während der autotechnik days waren sehr wertvoll! Messtechnisch hat mich zudem beeindruckt, wie das Team des hostettler-Technikzentrums das ganze Büro nach Luzern verlegt hat. Sie haben live von der Messe aus die ganzen Remote-Diagnose-Anfragen übers h-RDx verarbeitet und so unsere Beratungskompetenz eindrücklich unterstrichen.»

Beliebte Vorführungen zu Reifenmontage und Hebetechnik

Beliebte Vorführungen zu Reifenmontage und Hebetechnik

Viel Interesse verbuchen an den autotechnik days auch die Vorführungen bei ATH-Heinl. Schliesslich schaut man sich eine neue Hebebühne oder Reifenmontiermaschine gerne nochmals genauer an, bevor man sie sich in die Werkstatt stellt.

Matthias Hohmann, Produktmanager bei ATH-Heinl, weiss, was es braucht, damit Reifen rund laufen. Er steht gerade an einer Reifenmontiermaschine mit dem Hilfsmontagearm ATH A34 und zeigt den interessierten Besuchern, wie schnell und effizient sich damit Reifen montieren lassen. Kurz vor dem Start der nächsten Sommerreifensaison lassen sich Garagistinnen und Garagisten diese praktischen Tools gerne erläutern. Mit einem Spannbereich von innen 11 bis 30 Zoll sowie aussen von 9 bis 26 Zoll deckt die Maschine von ATH-Heinl die meisten Einsatzbereiche ab und ist daher besonders interessant. 

Das gilt auch für die Auswuchtmaschine, die gleich daneben für Vorführungen bereitsteht. Eine automatische Übernahme des Abstandmasses, der Felgenbreite und des Felgendurchmessers ist gewährleistet. Praktisch auch die digitale und optische Positionsanzeige der Gewichte über Laser und LCD-Monitor. «Bis jetzt läuft es sehr gut», erklärt Sebastian Buchholz, Gebietsverkaufsleiter Süd-West Deutschland und Schweiz bei ATH-Heinl. «Wir sind ja schon zum zweiten Mal an den hostettler autotechnik days dabei. Und das Interesse ist sowohl für die Montagemaschinen, als auch für die Hebetechnik gross.»

Infos für Erneuerungen und Erweiterungen aus erster Hand
Die Spezialisten für Werkstattausrüstung aus dem bayrischen Illschwang haben auch verschiedene Hebebühnen nach Luzern mitgebracht. Auf dem ATH-Cross Lift 50 steht als auffälliger Hingucker ein gelber Honda Civic aus den 1970er-Jahren. Ein Leichtgewicht für die hochwertige und robuste Auffahrscherenhebebühne mit hydraulischem Antrieb und Aussparungen für Drehplatten vorne, schliesslich ist sie mit einer Tragfähigkeit von bis zu fünf Tonnen für Schwereres ausgelegt. Praktisch auch die mechanisch arretierbaren Schwingplatten hinten  und die Radfreiheber. «Wir merken, dass sich viele, nicht nur wegen der Elektro- und Hybrid-Modellen, die vermehrt in die Garagen kommen, über die Erneuerung der Hebetechnik Gedanken machen», verrät Buchholz. «Auch Erweiterungen sind ein Grund für neue Hebetechnik und wir bieten bei ATH-Heinl schlicht ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.»

Die beiden Experten des deutschen Familienunternehmen, das vor 30 Jahren von Hans und Evi Heinl gegründet wurde, haben in Luzern auch eine elektrohydraulische Zwei-Säulen-Hebebühne mit einer Tragkraft von 3,5 Tonnen und eine kompakte Doppelscherenhebebühne dabei. Letztere ist für die Montage auf dem Boden oder mit optionalem Zubehör den bodenebenen Einbau gemacht und bietet bei ebenfalls 3,5 Tonnen Tragkraft eine Hubhöhe von maximal 1900 Millimetern. Auf das Interesse der Garagistinnen und Garagisten an den autotechnik days stossen auch sie.

Brückenbauer zwischen realer und virtueller Oldtimer-Welt

Brückenbauer zwischen realer und virtueller Oldtimer-Welt

Roarington, ein auf klassische Autos spezialisieres Unternehmen, will Oldtimer in die digitale Welt überführen. Head of Business Development Albert Brenner erläuterte auf dem Podium der autotechnik days diese Vision und erklärte, wie der digitale Zwilling eines Veteranen entsteht.

Der Gründer des Classic Car Trust (TCCT), Fritz Kaiser aus Liechtenstein, widmet sich seit über einem Jahrzehnt seiner Faszination für historische Automobile. Feststellend, dass in der Gemeinde der Sammler wertvoller Oldies das Durchschnittsalter 72 Jahre beträgt, setzt er sich dafür ein, auch die jüngere Generation an die Klassiker heranzuführen. «Über die Digitalisierung schaffen wir eine Brücke, weil junge Leute keine Beziehung zu Oldtimern haben», erklärt Brenner auf dem Podium.

Roaringtons Plan besteht darin, die schönsten und exklusivsten Fahrzeuge zu digitalisieren, um die einzigartigen Fahrerlebnisse einem breiten Publikum aller Generationen zugänglich zu machen. Mithilfe industrieller Scan-Technologie wird jedes Auto bis ins kleinste optische Detail nachgebildet.

Digitaler Treffpunkt für Oldie-Liebhaber

«Junge Leute halten sich vermehrt im Metaverse auf», sagte Brenner. Die im vergangenen Frühling lancierte virtuelle Stadt «Roarington – The Classic Car Metaland» dient als digitaler Treffpunkt für gleichgesinnte Autoliebhaberinnen und -liebhaber, Geschäftsleute und Sportfahrer. Dort können Besuchende beispielsweise ikonische Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten. «Anders als in einem Museum kann man sie anfassen, die Türe öffnen, einsteigen und sie von innen betrachten», erklärt Brenner.

Die Entstehung eines authentischen digitalen 3D-Modells eines Oldtimers, eines sogenannten digitalen Zwillings, beschrieb Brenner als «eine Mischung zwischen AI und HI», also künstlicher und menschlicher Intelligenz. Rund 20 Entwickler bei Roarington arbeiten an der Entwicklung der Software, auf der der Fahrsimulator basiert.

Ein Classic-Car-Fahrsimulator von Roarington wiegt 300 Kilo und kostet 138’000 Franken (ohne den digitalen Zwilling). «Das Ziel der Simulatoren ist es, das Oldtimer-Fahrgefühl jenen zu bieten, die nicht das Geld für einen Original-Oldtimer haben», so Brenner. An den autotechnik days 2024 können Besucher zwei solche Rennsimulatoren von Roarington ausprobieren – und sind begeistert.

Wieso ein Motair-Ölschnelltest eine clevere Sache sein kann

Wieso ein Motair-Ölschnelltest eine clevere Sache sein kann

Kurzstrecken sind Gift für die Ölgesundheit. Motair bietet seit letzten November einen intelligenten Schnelltest mit KI-Unterstützung für verschiedene Ölvarianten an.

«Ich komme aus der Ecke Turbolader und mehr als zwei Drittel der Turbolader-Schäden sind aufs Öl zurückzuführen und daher spreche ich als Turbomann davon», erläutert Mike Krissler zum Start des Workshops an den hostettler autotechnik days. Der Verkaufsleiter Handel DACH bei Motair ergänzt auch gleich, dass es nicht etwa das Öl, sondern die darin enthaltenen Verschmutzungen unter anderem von sich abbauenden Additiven seien, die den Turbos zu schaffen machen. Immer tiefere Viskositäten bei Motorenölen würden weitere Herausforderungen mit sich bringen, was Autofahrinnen und Autofahrern aber gar nicht bewusst sei.

«Die Aufgaben vom Motorenöl sind primär Schmieren sowie Kühlen und natürlich auch das Reinigen, damit die Verunreinigungen vom Motor zum Filter gebracht werden», führt er aus. Bei einem Turbolader gebe es dabei wegen der extremen Belastungen klar weniger Spielraum für Verunreinigungen, «genau 15 My, das ist etwa ein Viertel eines Haares, liegen drin.»

Intelligenter Schnelltest für diverse Öle
Hohe Belastungen durch Kurzstreckenfahrten, aber ebenfalls schlechte Wartung durch ein falsches Öl sorgen heutzutage dafür, dass die Additive schneller abbauen. Der Ölfilter kümmere sich zwar um eine erste Grobreinigung, aber nur schon beim Kaltstart würde mit dem Bypass ja Öl am Filter vorbeigeleitet. Weitere Fakten wie Kühlwasserverlust, schlechte Verbrennung oder lange Leerlaufzeiten würden für zusätzliche Verschmutzungen des Öl sorgen und der Technik zu schaffen machen. Und mit den längeren Wartungsintervallen kämen so viele Punkte zusammen, die der Gesundheit des Öls und damit dem Fahrzeug insgesamt schaden könnten. «Aber einfach so eine Ölanalyse machen und dann Tage aufs Resultat warten, das liegt im heutigen Garagenalltag nicht drin.»

In kurzer Zeit zu einem ausführlichen Testbericht dank KI
Zwar legt der zur Bilstein Group gehörende Turbolader-Spezialist Motair schon sein seit acht Jahren jedem neuen Turbolader einen Ölschnelltest bei, damit Garagistinnen und Garagisten rausfinden können, worum es beim alten Lader zum Schaden kam, doch nun gehen die Kölner einen Schritt weiter. Sie bieten dank eines Online-Diagnosesystem einen intelligenten Schnelltest für Öle und Flüssigkeiten an. Das Verfahren ist simpel und schnell. «Test bei Motair über den QR-Code registrieren, Tropfen aufs Testblatt und empfohlene Reifezeit abwarten. Dann Streifen ins kompakte Testgerät schieben, wo dieser gescannt wird», erklärt Krissler. Eine Software, die auch mit künstlicher Intelligenz arbeitet, errechnet dann anhand des optischen Tests und der Ringen, die sich bildeten, wie es ums Öl steht. Mit dem iDiA-Test können nicht nur Motorenöle, sondern auch Getriebeöl, Servolenköl und Bremsflüssigkeit überprüft werden.

Praktisch auch für die Kommunikation mit dem Kunden
«Der zweiseitige Report von Motair hat übrigens einen weiteren Vorteil», ergänzt Mike Krissler, «er liefert nicht nur dem Garagisten wichtige Hinweise, sondern kann auch gegenüber den Endkunden genutzt werden. Ihnen kann man mit dem Schnelltest aufzeigen, was Sache ist.» Man könne so auch viel besser begreiflich machen, dass unter Umständen ein Ölwechsel angezeigt ist, selbst wenn die Warnlampe noch nicht angegangen sei. «Das kann viele Diskussionen entschärfen, denn oft glaubt der Kunde ja, man wolle ihm nur noch einen teuren Ölwechsel als Zusatzgeschäft aufschwatzen», so der Motair-Experte abschliessend.

Klimaservice wird für Garagisten zum Geschäft

Klimaservice wird für Garagisten zum Geschäft

Jeder macht heute von Zeit zu Zeit Klimaservicearbeiten, aber durch die Veränderungen im Antriebsbereich gibt es auch hier einige Neuerungen, die zu beachten sind. Die Mahle-Experten kennen sie.

«Rund 90 Prozent unserer Teile gehen direkt an die Autohersteller, daher sind wir von Mahle auch weltweit präsent», erläutert Christoph Dutschke, Koordinator Technische Trainings Aftermarket bei Mahle, zum Start des Workshops. «Und Mahle ist heute auch mehr als nur Kolben, für die wir einst bekannt wurde. Wir liefern nicht nur den Wärmetauscher, Thermostate, sondern auch immer öfters ganze Module an die Hersteller. Also nicht nur den Luftfilter, sondern das ganze Ansaugmodul.»

Bei Mahle glaubt man an die Technologieoffenheit und an den Verbrenner. «Es wird nicht alles elektrisch werden», erläutert Dutschke. «Verbrennungsmotoren wird es weiterhin geben. Daher sind wir bei Mahle – auch in der Entwicklung – technologieoffen unterwegs.» Elektromobilität habe durchaus ihre Daseinsberechtigung, etwa bei der Mobilität in der Stadt. Daher entwickle Mahle ebenfalls E-Antriebe und Lösungen für Ladeinfrastruktur mit intelligenten Ladekonzepten.

Nicht Innenraum, sondern Antriebsbatterie kühlen
Schon bei Verbrennern sei das Thermomanagement wichtig, jedoch werde diese bei den E-Autos, denn die Antriebbatterie habe bei diesen eine Lieblingstemperatur von 25 Grad. «Sie hält vielleicht auch 10 Grad Plus oder Minus aus, aber danach wird ihre Leistung und auch ihre Lebensdauer beeinträchtigt», so der Mahle-Experte. Nur: Ein herkömmlicher Kompressor zum Kühlen verursache einen gewissen Geräuschpegel, daher müssen bei den klar leiser fahrenden E-Autos andere Klimakompressor verbaut werden, sogenannte Scroll-Verdichter. Der Porsche Taycan zieht zudem satte 10 kW und nicht wie bei einem Toyota Prius rund 1 kW zur Kühlung; auch das ändere die Anforderungen an moderne Kompressoren. «Die müssen heute nicht den Innenraum, sondern primär die Antriebbatterie kühlen und bei optimaler Betriebstemperatur halten», ergänzt Dutschke. «Daher sind die heutigen Kompressoren deutlich grösser und schwerer.»

Alternative Antriebe mit unterschiedlichen Anforderungen an Kältemittel
Im E-Kompressor von Mahle stecken die Leistungselektronik und der Antrieb schon drin. «Wichtig hier: Ich muss das passende Öl nutzen, damit es keinen Kurzschluss gibt», so der Techniker. Die alternativen Antriebsvarianten gehen mit neuen Herausforderungen für Garagen einher. Bei Verbrennern hatte man bislang eine Kühlmitteltemperatur von 95 bis rund 100 Grad, bei Autos mit alternativen Antrieben gibt’s die unterschiedlichsten Kühlmitteltemperaturen. «Bei Wasserstoff, der mit –47 Grad aus den Tanks kommt, muss dieser beispielsweise zuerst erwärmt werden, sonst kriegt die Brennstoffzelle einen Schnupfen», so Dutschke. «Das heisst für Garagisten: Sie müssen sich – auch bei der Fehlersuche – mit ganz unterschiedlichen Kühlkreisläufen und Thermomanagementvarianten auseinandersetzen.»

Klimaservice findet nicht mehr nur im Sommer statt
Klimaservice kurz vor den Sommerferien oder auch mal im Winter bei einem Auffahrunfall, wenn ein Kompressor getroffen wurde, sei deshalb nicht mehr typisch. In Zukunft würde Leute mit einem Problem bei der Wärmepumpe an E-Autos und Hybriden in die Garagen kommen. «Ein Klimaservicegerät wie der Mahle ArcticPro wird dann nicht nur teilweise, sondern übers ganze Jahr hinaus gebraucht», erklärt sein Mahle-Kollege Oliver Werner. «Wir bieten zudem ein externes Gerät zum Testen der Güte des Kühlmittels an.» All die Geräte sind für die Kältemittel R134a/R1234xyf/R513a geeignet und können während der autotechnik days am Mahle-Stand genauer unter die Lupe genommen werden. So stellen sich die Deutschen für die Zukunft auf und machen auch die Garagen fit für ein spannendes Zusatzgeschäft.

Seine Fahrkünste unter Beweis stellen – mit Pininfarina und Zagato

Seine Fahrkünste unter Beweis stellen – mit Pininfarina und Zagato

Gross und Klein fühlen sich davon angezogen: Die Classic-Car-Fahrsimulatoren von Roarington. Gleich zwei davon sind an den autotechnik days 2024 von hostettler autotechnik in der Messe Luzern anzutreffen: «Zagato Elio Z» und «Pininfarina Sportiva».

Den Fahrsimulatoren der Herstellerfirma Roarington im handgefertigten Oldtimer-Design wohnen digitale Zwillinge exklusiver Klassiker inne. Sie ermöglichen ein authentisches Fahrerlebnis, indem sie mittels Software das Fahrgefühl von Oldtimern nachahmen. An den autotechnik days können Besuchende mit den Simulatoren zwischen elf verschiedenen Fahrzeugtypen wählen und frei auf einer Strecke ihrer Wahl fahren.

Beim Einsteigen spürt man eine Mischung aus Aufregung und Neugier. Der Simulator verfügt, wie ein echtes Auto, über Bremse, Gas und Kupplung. Die Grafik auf dem Bildschirm ist beeindruckend; sie gibt einem, zusammen mit der Simulation der Fahrphysik und -dynamik, das Gefühl, tatsächlich gerade einen Oldtimer zu fahren. Man spürt sogar die sanfte Beschleunigung und die Vibrationen des Motors durch das grosse Nardi-Holzlenkrad.

«Wettkampf» unter den Besuchenden

Wer seine Fahrkünste unter Beweis stellen will, kann sich via QR-Code registrieren und mit einem der beiden Rennsimulatoren ein Classic-Car-Rennen fahren, und zwar die Strecke «The ICE Experience Internal Ring» in Sankt Moritz.

Vier Runden darf jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer pro Tag fahren, wobei die erste nur als Versuchsrunde zählt. Um 17.00 Uhr wird auf dem Podium unter allen Teilnehmenden die Schnellste oder der Schnellste gekürt. Zu gewinnen gibt es ein VIP-Ticket inklusive Übernachtung für die Arosa ClassicCar 2024!

Toller Rahmen für Diplomübergabe

Toller Rahmen für Diplomübergabe

Bevor nach dem zweiten Tag der autotechnik days die Après-Ski-Party startete, bekamen Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung «Geschäftsführung Automobilgarage» vor viel Publikum ihre Diplome überreicht.

Um den immer anspruchsvolleren Garagenalltag zu meistern, gehört in der Werkstatt nicht nur viel Knowhow zu den ganzen alternativen Antrieben dazu, auch die wirtschaftliche Seite darf nicht ausser Acht gelassen werden. Deshalb hat die hostettler autotechnik ag vor drei Jahren ein neues Ausbildungsformat konzipiert, das sich an aktuelle und künftige GeschäftsführerInnen und InhaberInnen von Garagen richtet.

In einzelnen Modulen werden dabei alle relevanten Bereiche, die zum Führen eines Garagenbetriebs benötigt werden, behandelt. Schulungsleiter Beat Baumgartner bringt selbst viel Erfahrung aus der Garagen-Welt mit und konnte den Teilnehmenden so entscheidendes Praxiswissen weitergeben. «Ein wichtiger Teil der Ausbildung umfasst auch das persönliche Coaching, das während einem halben Tag online und während einem ganzen Tag vor Ort im Betrieb stattfindet», erläutert Marcel Stocker, Geschäftsführer der hostettler autotechnik ag.«Während der drei Jahre wird den Teilnehmenden alles Wissenswerte zu Recht, Marketing, Personalwesen und vieles mehr vermittelt. Ziel ist es, die erlernten Methoden direkt im jeweiligen Garagenbetrieb anwenden zu können.»

Unter dem Jubel der anwesenden autotechnik-days-Besuchern konnten nun die ersten zehn von insgesamt zwölf Lehrgangsteilnehmenden ihre Diplome entgegennehmen. «Da hat sich eine tolle Truppe entwickelt, die richtig Spass hatte an unserer Ausbildung Geschäftsführung Automobilgarage. Es freut mich sehr ihnen das Diplom überreichen zu können!»   

Weitere Impressionen vom zweiten Tag der autotechnik days

Diagnose und Kalibrierung leicht gemacht

Diagnose und Kalibrierung leicht gemacht

Texa gehört zu den führenden Multimarken- und Tele-Diagnosegeräteherstellern und zeigt in Luzern an den autotechnik days eine Fülle von spannenden Tools für den Werkstattalltag.

«Heute gibt’s ohne Zertifizierungsbericht zur Kalibrierung kein Geld mehr von der Versicherung» erläutert Sebastian Frings, Vertriebsbeauftragter bei Texa einer Gruppe von Garagistinnen und Garagisten, die während der autotechnik days in der Halle 4 in Luzern gerade das neuste ADAS-Diagnose- und Kalibrierungsgerät mit dem riesigen Digitalmonitor statt einer Tafel begutachten.

«Unser RCCS 3 BT erlaubt das Kalibrieren von Radar-, Lidar- sowie Kamerasystem und weiteren Sensoren mittels herkömmlichen Kalibiertafel oder noch viel besser – wie hier – mit dem 75-Zoll-HD-Bildschirm mit 4K-Auflösung», erklärt er. Und weist auf einen weiteren Vorteil hin: «Konstante Software-Updates sorgen dafür, dass regelmässig neue Fahrzeuge und somit auch die digitalisierten Kalibrierungstafel dafür bereitgestellt werden.» Mit einem Fingerzeig auf die kleinen roten Lasermessgeräte ergänzt er: «Damit werden über eine Bluetooth-Verbindung automatisch Entfernungen gemessen und so die korrekte Positionierung mittels einer geführten Diagnose auf einfache und schnelle Weise sichergestellt – so lässt sich effizient arbeiten.»

Stellt keinen Arbeitsplatz zu
Ein weiterer Pluspunkt des Texa RCCS 3 BT mit dem grossen Monitor: Man stellt sich nicht unnötig einen Arbeitsplatz zu, sondern kann auf kleinem Raum eine Diagnose beziehungsweise eine Kalibrierung vornehmen und die ist heute bei jeder Fahrwerksanpassung oder Tieferlegung nötig. «Daran habe ich noch gar nicht gedacht», gibt einer der Garagisten zu. Welche Variante des ADAS/Diagnose-Geräts nun am besten für eine bestimmte Garage passt? Da will sich Texa-Experte Frings gar nicht auf die Äste rauslassen: «Am besten kommt jemand vorbei und schaut sich an, welche Platzverhältnisse ihr habt und welche Fahrzeuge ihr verarbeitet, um Euch dann ein individuelles Paket zusammenzustellen.»

Handliches und robustes Partikelmessgerät
Die Spezialisten aus der italienischen Region Treviso haben für Live-Vorführungen die ganze Palette der verschiedenen Diagnosegeräte von Texa nach Luzern mitgebracht. Beispielsweise auch das praktische Partikelmessgerät NP 01; damit lassen sich mit einem DC-Sensor Motorenemissionen im Bereich von 23 und 200 Nanomillimeter messen. Der NP 01 ist sehr robust und resistent gegen Vibrationen und wie geschaffen für den Werkstattalltag. Die intuitive Bedienung erfolgt über ein 5-Zoll-Touchscreen und zudem bietet das Partikelmessgerät von Texa auch eine Wifi-Schnittstelle für die Kommunikation mit der Anzeigesoftware.

Wie holen Garagen die Generation Z ab?

Wie holen Garagen die Generation Z ab?

Wie generiert das Autogewerbe Nachwuchs? Das ist laut Yannick Blättler eine zentrale Frage, die sich Garagistinnen und Garagisten stellen müssen. Auf dem Podium der autotechnik days erklärte er, warum es für Arbeitgeber heute nicht einfach ist, Talente zu gewinnen und zu halten.

Yannick Blättler ist ein bekannter Schweizer Podcaster. Er ist ausserdem Inhaber und Geschäftsführer der Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Neoviso, die sich auf die Generation Z spezialisiert hat – junge Menschen, die 1997 bis 2012 geboren sind. «Der Generation Z ist Selbstverwirklichung wichtig. Was gut ist, es ist immerhin das höchste Ziel nach Maslow», sagte Blättler zu Beginn. «Sie ist aber auch eine Generation, die ‹social Media first› denkt», fügte er hinzu. Das heisst, die «Gen Z» inspiriere und informiere sich über soziale Netzwerke, dies stolze drei bis sechs Stunden pro Tag.

Laut Blättler verbringen 60 Prozent der Generation Z sogar mehr als drei Stunden pro Tag am Smartphone (Neoviso Social-Life-Umfrage, Juli 2023). Soziale Medien könnten sich negativ auf die psychische Gesundheit der jungen Nutzerinnen und Nutzer auswirken. «Sie vergleichen sich mit anderen», so Blättler. 31 Prozent der Jungen verspüren laut Umfrage Karrieredruck, wenn sie sich in sozialen Netzwerken aufhielten. «Wenn andere ihre beruflichen Erfolge posten, kommt oft das Gefühl auf, es nicht so weit gebracht zu haben.»

Gen Z erreichen und anwerben

Aber: Der Arbeitsmarkt spielt der Generatio Z in die Hände. «Für die Jungen ist es einfacher denn je, eine neue berufliche Laufbahn einzuschlagen», so Blättler. Und hier werden für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Themen wie Lernendenrekrutierung und Employer Branding in den sozialen Medien wichtig. Es gehe darum, die Generation Z zu erreichen, anzusprechen sowie anzuwerben. Doch wie?

Blättler: «Der Bewerbungsprozess muss schnell gehen. Den Jungen soll die Freiheit gegeben werden, sich so zu bewerben, wie es ihnen am wohlsten ist.» Weiter sei wichtig, sich schnell weiterentwickeln und spezialisieren zu können. Ausserdem sollten sie nicht lange nach Informationen suchen müssen.

«Sie haben sehr wohl Bock»

«Wenn es in den Medien Berichte darüber gibt, dass Junge sich einer Vier-Tage-Woche wünschen, lese ich immer in den Kommentarspalte, wie ältere Generationen sich über die Jungen auslassen: Diese hätten einfach keine Lust», sagte Yannick Blättler. Und: «Die Jungen hören, wie ihr über sie sprecht!» Darum ist Blättler der Meinung: Wenn man die richtigen Rahmenbedingungen für die Jungen schafft, würden sie sehr wohl etwas bewirken wollen.

Blättlers Apell an die älteren Generationen: Im Betrieb sollten Wertschätzung, Vertrauen und Respekt herrschen. Junge sollen spüren, dass sie sich einbringen und auch mal etwas kritisieren dürfen. «Seid Inspiration und Vorbild», appelliert Yannick Blättler an ältere Generationen, «und setzt es euch zum Ziel, dass jemand zu euch sagen kann: ‹Dank dir habe ich es an diesen Punkt geschafft.›»

Warum Kunststoffkleben Sinn macht

Warum Kunststoffkleben Sinn macht

In Autos sind unzählige Kunststoffteile und vor allem verschiedenste Kunststoffsorten verbaut. Gar nicht einfach, den Überblick zu wahren. Oft werden defekte Teile getauscht, dabei wäre eine Reparatur häufig gar günstiger. Die Experten von Petec wissen mehr dazu.

«Lohnt sich der ganze Spass auch im Vergleich zu einem klassischen Austausch?», stellt Christian Baumer vom deutschen Verbindungstechnik-Spezialisten Petec zu Beginn des Workshops bei den autotechnik days eine nicht nur rhetorische Frage.

Rund drei Viertel aller Kunststoffreparaturen erfolgen rund um das Thema Stossfänger, weitere 15 Prozent an den Scheinwerferhaltern und anderen abgebrochenen Clips, die vielleicht bei der Demontage kaputt gegangen sind. Dann gibt es noch zehn Prozent sonstige Reparaturen, etwa das Abdichten eines Kühlwassertanks. «Bei Scheinwerfern ist ein Austausch nur wegen eines abgebrochenen Clips mit einem gigantischen Aufwand und Kosten verbunden», beantwortet Baumer seine Frage.

Abhängig ist die Reparaturmöglichkeit jedoch von den verwendeten Kunststoffen. Es gibt zig verschiedene davon. Acrylnitril-Butadien-Styrol und Acrylester-Styrol-Acrylnitril – kurz ABS/ASA  – sind am weitesten verbreitet und am besten zu verarbeiten. Aber immer häufiger sind die Teile heute aus Polypropylen (PP). Grob lassen sich Kunststoffe in drei Arten einteilen: Thermoplaste, Duromere und Elastomere. Und für alle hat Petec passende Reparaturmöglichkeiten auf Lager.

Vorbereitung ist enorm wichtig
«Wichtig ist die Vorbereitung der Verklebung. Nur schon mit einem Tropfen Wasser und dessen Form auf der Oberfläche kann man feststellen, wie hoch die Adhäsionskraft und somit wie gut die Möglichkeiten sind, zu kleben – je flacher der Tropfen, desto besser», so Christian Baumer, Gebietsleiter und Sales Manager Export bei Petec. Er macht im Workshop klar: Grobschmutz, die Oxidationsschicht und auch die Fettschicht müssen vor Auftragen des Klebers unbedingt weg! «Man kann natürlich die Schicht mit Schleifen aufrauen, oder ich kann die oberste Schicht auch mit einer heissen, sauerstoffarmen blauen Flamme angehen», erläutert er. «Wir bei Petec setzen mit Produkten zum Reinigen vor allem auf Nassreinigung oder Reinigung mit Schaum.»

Anbohren der Rissenden lohnt sich
Tipp des Experten: Es lohnt sich, den Riss am Beginn und am Ende anzubohren, damit er sich nicht wegen Spannungen bei der Reparatur ausweitet. Zudem solle man einen sauberen V-Schnitt vornehmen, das verbessere die Haftung nochmals. Dann solle man auf der Rückseite des Kunststoffteils ein Netz anbringen und flächig verspachteln, um Stabilität zu bekommen. «Erst danach bearbeite ich die Schadstelle von vorne. Alle Petec-Kleber lassen sich gut spachteln und damit auch glätten. Wichtig ist einfach, die Verarbeitungszeit einzuhalten!»

Relativ neu im Petec-Angebot ist der Kunststoff-Bond «High Perfomance». Dieser braucht zwar sehr lange zum Aushärten (bis zu zwölf Stunden), aber er kann in nur drei Minuten verarbeitet werden und eignet sich beispielsweise fürs Fixieren von Parksensoren. «Die fallen mit anderen Klebstoffen ja gerne wieder mal raus», ergänzt Baumer mit verschmitztem Lächeln. «Wir führen natürlich auch Zwei-Komponenten-Kleber und Schnellaushärter sowie einen Kunststoff-Repair-Kit für die wichtigsten Anwendungen. Und wenn Fragen auftauchen in der Garage, haben wir Experten mit tiefem Technikwissen besitzen. Die können während der Bürozeiten bei Problemen jederzeit Schritt für Schritt helfen. Oder man kann sich auch über nach Arbeitsschluss Infos und Hilfe über eine App holen.»