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Samstag, 14. Mai 2022 um 11:10 Uhr | Yves Meyer, Driftcore
Quer geht bei ihm immer mehr!
Der zweifache European Time Attack Champion und FIA-Vizeweltmeister im Intercontinental Drifting Cup, Yves Meyer, weiss, was es für den perfekten Drift braucht. Der 30-Jährige ist zudem Markenbotschafter von Toyota Gazoo Racing Switzerland und arbeitet im beschaulichen Emmetten NW an einem Supra-Chassis für den Renneinsatz 2023.
Der Luzerner Yves Meyer wuchs mit Benzin im Blut auf. Sein Vater Hans Schori zirkelte das legendäre «Bergmonster», einen 850 PS starken Mitsubishi Evo RS, zum Sieg in der Schweizer Bergmeisterschaft 2011. Yves Meyer interessierte sich aber viel mehr für Skate- und Snowboards und war weltweit als Freestyle-Sportler unterwegs. Das grosse Aha-Erlebnis, das den heute 30-Jährigen zum Driftsport brachte, hatte er erst 2016 beim Besuch der amerikanischen Formula D in Long Beach CA. «Ich hatte die Gelegenheit, nicht nur beim Rennen zuzusehen, sondern auch hinter die Kulissen zu blicken. Ich war fasziniert und sagte meiner Freundin, hier will ich einmal fahren!»
Wieder zuhause holte er beim ersten Slalom, bei strömendem Regen gleich die Tagesbestzeit in seiner Kategorie und bewies damit sein Talent fürs Querfahren. «Einfach nur im Kreis fahren wollte ich nie. Beim Driften kann man dagegen seinen eigenen Stil einbringen und zudem geht es darum, bei hohen Tempi mit absoluter Präzision einen Drift einzuleiten und auch wieder zu beenden.» Am FIA Intercontinental Drifting Cup in Tokio wird er 2018 mit seinem Team schon Vizeweltmeister und 2019 Vierter in der Europameisterschaft. Aktuell steht er mit «The Drift Force» in der Champions League des Driftens, der amerikanischen Formula Drift, im Einsatz. Im Gegensatz zu Europa jubeln hier über 40’000 Fans den Piloten am Streckenrand zu und 1,2 Millionen sehen sich die Rennen im Livestream an! «Der Sport wächst, auch in Europa. Red Bull TV hat ihn fix in sein Programm aufgenommen», erläutert Meyer. Und beim freien Training auf dem Drivingcenter in Seelisberg UR nehmen inzwischen 30 bis 60 Fahrzeuge teil. «Und es werden laufend mehr.»
Hinter den gekonnten Drifts steckt auch jede Menge Know-how und Technik. «Wir sind ja mit Semislicks unterwegs, um möglichst schnell zu sein. Wollen aber auch hohe Präzision, maximalen Grip für 800 bis 1000 PS und dürfen nach zwei Einsätzen nicht auf den Karkassen unterwegs sein», fasst Meyer zusammen. Nexen Tire liefert dazu die passenden Reifen. «Pro Saison und Fahrer verbrauchen wir etwa 600 Reifen», so der Driftprofi. Auch für den Fahrzeugbau selbst braucht es viel Erfahrung, aktuell arbeitet Meyers Team an einem neuen Toyota-Supra-Chassis für 2023. «Der Motor und dessen Ansprechverhalten, ist nur ein Punkt», erläutert Meyer. «Leistung, Gewicht, Radstand, aber auch Steifigkeit – und die vor allem am richtigen Ort – sind entscheidend für einen guten Drift-Boliden. Nur so lassen sich später extreme Winkel fahren und die unglaublichen G-Belastungen in coole Drifts umsetzen.»